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20.03.2001
Mit 913 von 981 Stimmen gewählt
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat ihren ersten Bundesvorstand
gewählt. An der Spitze steht der Vorsitzende Frank Bsirske. Ihm zur Seite stehen vier stellvertretende Vorsitzende und vierzehn weitere Vorstandsmitglieder.
Mit 913 von 981 gültigen Stimmen hat der Gründungskongress der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am 20. März 2001 in Berlin – in einem einheitlichen geheimen Wahlgang – ihren ersten Bundesvorstand gewählt:
Zum Vorsitzenden gewählt ist Frank Bsirske (ÖTV), im
ver.di-Bundesvorstand unter anderem zuständig für Grundsatzfragen, Politik und Planung, europäische und internationale Politik, Umweltpolitik, Kommunikation, Controlling.
Als stellvertretende Vorsitzende gewählt sind - Margret Mönig-Raane (HBV), zuständig für die Bereiche Tarifpolitische Grundsätze, Wirtschaftspolitik, Frauen- und Gleichstellungspolitik, - Gerd Herzberg
(DAG), zuständig für die Bereiche Finanzen, interne Organisationsentwicklung, Mitgliederbestandsverwaltung, Informations- und Kommunikationstechnik, Beschaffung, Organisations- und Mitgliederservice sowie
Datenverarbeitung, - Gerd Nies (IG Medien), zuständig für die Bereiche Rechtsschutz, Justiziariat, Rechtspolitik, Freie Mitarbeiter/innen und Selbstständige, Ausländische Arbeitnehmer/innen sowie Erwerbslose.
- Michael Sommer (DPG), zuständig für die Bereiche Organisationspolitik, Mitbestimmung, Technologiepolitik, Mitgliederwerbung, Veranstaltungsorganisation und Seniorinnen/Senioren
Als weitere Mitglieder des Bundesvorstandes fungieren - Beate Eggert (ÖTV), zuständig für die Bereiche Personal und Datenschutz,
- Hinrich Feddersen (HBV), Leiter des Fachbereiches 1 (Finanzdienstleistungen), - Erhard Ott (ÖTV), Leiter des Fachbereiches 2 (Ver- und Entsorgung), - Ulla Derwein (ÖTV), Leiterin des Fachbereiches 3
(Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen), - Isolde Kunkel-Weber (ÖTV), Leiterin des Fachbereiches 4 (Sozialversicherung), - Petra Gerstenkorn (ÖTV), Leiterin des Fachbereiches 5 (Bildung,
Wissenschaft und Forschung), - Christian Zahn (DAG), Leiter des Fachbereiches 6 (Bund und Länder) und zuständig für die Bereiche Sozialpolitik, Beamtinnen/Beamte und Gesundheitspolitik, - Kurt Martin (ÖTV),
Leiter des Fachbereiches 7 (Gemeinden) und zuständig für die Tarifpolitik im öffentlichen Dienst und Arbeiter/innen, - Frank Werneke (IG Medien), Leiter des Fachbereiches 8 (Medien, Kunst und Kultur, Druck und
Papier, industrielle Dienste und Produktion) und zuständig für den Bereich Jugend, - Rüdiger Schulze (DPG), Leiter des Fachbereiches 9 (Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung) und
zuständig für den Bereich Meister/innen, Techniker/innen, Ingenieur/innen (MTI), - Rolf Büttner (DPG), Leiter des Fachbereiches 10 (Postdienste, Speditionen und Logistik),
- Jan Kahmann (ÖTV), Leiter des Fachbereiches 11 (Verkehr), - Franziska Wiethold (HBV), Leiterin des Fachbereiches 12 (Handel), - Dorothea Müller (DAG), Leiterin des Fachbereiches 13 (Besondere
Dienstleistungen) und zuständig für den Bereich Bildungspolitik.
Zudem gewählt ist der erste Gewerkschaftsrat, das höchste Gremium von ver.di zwischen den Bundeskongressen, sowie der Kontroll- und
Beschwerdeausschuss und die Revisionskommission.
Stimmberechtigt sind 1009 Delegierte, 517 von ihnen Frauen und 492 Männer. Das Durchschnittsalter beträgt 49 Jahre.
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20.03.2001
Frank Bsirske würdigt Traditionen der fünf Partnergewerkschaften
In seiner Grundsatzrede nach der Wahl zum Vorsitzenden der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di blickte Frank Bsirske zurück auf deren Wurzeln und nach vorn auf die künftigen Aufgaben.
"Wir haben es geschafft!" Dieses Wort stellte der frisch gewählte Vorsitzende der
Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, am 20. März 2001 in Berlin an den Anfang seiner Grundsatzrede: "Wir haben fünf Organisationen zusammengefügt, die alle ihre eigene Geschichte haben,
ihre eigene Tradition mitbringen und ihren Stolz, weil jede dieser Gewerkschaften etwas Besonderes gewesen ist":
Die HBV habe "es geschafft, in so unterschiedlichen Bereichen wie den Banken und dem
Einzelhandel erfolgreiche Streiks zu organisieren und darüber eine starke, branchenübergreifende Identität herauszubilden".
Die DPG habe sich ausgezeichnet "durch einen sehr hohen Organisationsgrad
und durch zukunftsweisende Ansätze in der Mitgliederwerbung, von denen wir gemeinsam alle lernen können - auch bei der Jugend".
Der IG Medien sei zu verdanken, "dass ver.di nicht nur die jüngste
Gewerkschaft in Deutschland ist, sondern sich zugleich die älteste nennen darf" Denn ihr Vorläufer, der Deutsche Buchdruckerverband, sei 1866 die erste Gewerkschaft in Deutschland gewesen und habe 1873 den
ersten überregionalen Tarifvertrag im Deutschen Reich erstreikt.
Die ÖTV sei gekennzeichnet durch "eine große Vielfalt und eine Organisationskultur, die mit dieser Vielfalt produktiv umgegangen ist.
Dazu gehörte auch eine starke Stellung der Frauen in der Organisation und die konsequente Quotierung aller Wahlfunktionen".
Den weitesten Weg hin zu ver.di aber habe die DAG zurückgelegt - aus der
Erfahrung heraus, "dass Statusunterschiede zwischen den Beschäftigtengruppen an Prägekraft verloren haben und es sich lohnt, gewerkschaftliche Konkurrenz im Interesse aller Beschäftigten zu überwinden".
Und Frank Bsirske fügte hinzu: "Schön, Kolleginnen und Kollegen, dass ihr alle da seid. Jetzt werden wir gemeinsam ver.di mit und für die Menschen in den Dienstleistungsberufen voranbringen, sie zu
einer starken und attraktiven, offenen und aufgeschlossenen Kraft machen!"
Die rund eineinhalbstündige, mit starkem Beifall aufgenommene Rede enthielt vor allem programmatische Aussagen zu allen
Bereichen der neuen Organisation.
Herausgeber / verantwortlich:
Internet-Redaktion der ver.di-Gewerkschaften beim Gründungskongress
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